Das deutsche Namensrecht bei der Heirat
Früher hat die Frau bei der Heirat automatisch den Namen ihres Ehemanns übernommen.
Heute müssen die Frauen ihren Mädchennamen bei der Eheschließung nicht mehr ablegen. Wie Sie nach der Hochzeit heißen möchten, müssen Sie schon bei der standesamtlichen Trauung wissen. Sie haben heute die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Variationen Ihres Nachnamens zu wählen.
Vorbereitungen und Ablauf der standesamtlichen Trauung
Die erste Möglichkeit: Sie und Ihr Partner wählen einen gemeinsamen Familienamen. Als künftigen gemeinsamen Familienname können Sie sowohl den Geburtsname des Mannes, wie auch den Geburtsname der Frau auswählen.
Falls die Frau auf ihren Namen verzichtet, betrachtet die Gesellschaft dies als selbstverständlich.
Aber bei Männern wird die Namensänderung mit Verwunderung wahrgenommen. Die Männer werden ihren Namen meistens dann los, wenn sie einen wenig schmeichelhaften Nachnamen haben. Man kann auch den Namen aus der Vor-Ehe annehmen.
Sie und ihr Partner dürfen sich heute auch für unterschiedliche Ehenamen entscheiden. Falls Sie sich auf den gleichen Nachnamen nicht einigen können, darf jeder den bisherigen Namen behalten. Auch den Namen aus der Vor-Ehe dürfen Sie weiterführen.
Wenn Sie sich innerhalb der nächsten 5 Jahre anders überlegen, haben Sie das Recht für eine nachträgliche Änderung. Bei uns in Deutschland sind getrennte Ehenamen noch eine Ausnahme. In anderen Ländern ist es durchaus üblich, getrennte Namen zu führen.
Hochzeitsbräuche und Sitten, direkt nach der standesamtlichen und kirchlichen Trauungszeremonie
Den Kindern eines Ehepaares mit unterschiedlichen Ehenamen wird einer als Nachname zugeteilt. Falls Sie sich nicht einigen können, muss die Entscheidung vom Vormundschaftsgericht getroffen werden.
Sie haben noch eine andere Möglichkeit für Ihren Nachnamen – ein Doppelname. Für diesen Partner, dessen Namen nicht zum Ehenamen geworden ist, gibt es eine weitere Möglichkeit, seinen bisherigen Namen weiter zu tragen: sie oder er könnte seinen Namen entweder voranstellen oder anfügen. Dazu werden die Namen mit Bindestrich verbunden.
Ausgeschlossen sind mehrgliedrigen Namen. Falls Ihr Ehename aus mehreren Namen besteht, ist das Anfügen oder Voranstellen eines Beinamen nicht möglich. Damit werden unaussprechliche Wortbandwürmer vermieden.
Wenn Sie Doppelnamen führen, müssen Sie dabei nicht für ewig bleiben.
Es gibt die Möglichkeit, später beim Standesamt einen Namen abzulegen.
Falls Sie ausführliche Informationen über die neuen Gesetze zur Namensführung brauchen, können Sie sich an das Standesamt in Ihrer Stadt werden.
Nachname für Kinder
- Wenn Ehepartner, die getrennten Ehenamen führen, Kinder bekommen, wird den Kindern einer der Ehenamen als Nachname zugeteilt.
- Falls Sie einen Doppelname haben, erhält das geborene in der Ehe Kind den Namen seines Vaters oder seiner Mutter.
- Wenn in eine neu geschlossene Ehe nichteheliche Kinder oder Kinder aus einer früheren Ehe mitgebracht werden, behalten die Kinder ihren eigenen Nachnamen.
- Sie können aber auch einen Antrag stellen, damit die Kinder ebenfalls den aktuellen Ehenamen erhalten.